Der Kollapsar by Alan Dean Foster

Der Kollapsar by Alan Dean Foster

Autor:Alan Dean Foster
Die sprache: de
Format: mobi
Tags: Science Fiction
ISBN: 3453306392
veröffentlicht: 2010-12-28T23:00:00+00:00


8

Die Überreste seiner Konzentratstange hingen Flinx wie vergessen aus der Hand, als er über die Mauer der Zisterne spähte. Auf der rechten Seite der heiligen Bank lagen nebeneinander hingestreckt drei Leichen. Ihre Kappen fehlten, und ihre schwarzen Anzüge waren zerfetzt. Zwei Männer und eine Frau.

In den Leichen steckten zwanzig Zentimeter lange Pfeile aus poliertem gelbbraunem Holz. Fünf winzige Flossen zierten das hintere Ende eines jeden Pfeils. Flinx schätzte, daß jede Leiche mit wenigstens sechzig oder siebzig der kleinen Pfeile gespickt war.

»Sie sind uns also hierher gefolgt«, murmelte er. Pocomchi suchte den sie umgebenden Dschungel mit geübtem Blick ab. »Sie sind uns nicht gefolgt - sie waren vor uns da. Sie müssen uns bei der Landung beobachtet und uns dann irgendwie überholt haben.« Sein Blick fiel auf die Leiche unmittelbar vor ihm. Man hatte ihr beide Augen ausgestochen, ebenso den beiden anderen Leichen.

»Sie wußten, daß wir hier durchkommen würden, also haben sie einen netten kleinen Hinterhalt aufgebaut.« Wasser tröpfelte aus der untersten Zisterne in das Abflußrohr. Ein jämmerlicher Überrest einer einstmals kräftigen Strömung. Pocomchi trat hinein und sah zu, wie sein Stiefel sich dunkel färbte.

»Das ist nicht der erste Überfall«, erklärte Flinx. Seine Augen waren nicht so geübt wie die Pocomchis, dafür konnte er aber den Dschungel, der Zeuge der Tat gewesen war, geistig absuchen. »Die Qwarm wollten Ab und mich schon auf Moth überfallen. Dort hat sie auch irgend etwas getötet.«

Pocomchi warf ihm einen überraschten Blick zu. »Wirklich? Dann weiß ich nicht, wer für deine Rettung verantwortlich ist. Es sei denn, es gäbe Otoiden auf Moth, aber davon habe ich noch nie etwas gehört.« Er beugte sich vor, packte einen der Pfeile, zog ihn heraus und hielt ihn Flinx hin.

Die Spitze bestand aus grob bearbeitetem Metall mit fünf Widerhaken. »Das ist ein Otoidenpfeil«, erklärte Pocomchi und drehte ihn in der Hand. »Sie schießen sie aus einer Sikambi, einer Art Blasrohr. Sie treffen nicht sonderlich genau, aber...« - er wies auf die Leichen - »das, was ihnen an Zielsicherheit fehlt, ersetzen sie durch die große Zahl.«

»Du hast recht«, bestätigte Flinx. »Auf Moth gibt es keine Otoiden. Wer war das also?«

»Wahrscheinlich meinst du, daß ich darauf eine einfache Antwort habe, oder?« erwiderte Pocomchi und blickte wieder zum Dschungel hinüber. »Nun, die habe ich nicht.« Er schwieg einen Moment lang, dann fuhr er fort: »Sie sind entfernt humanoid, etwa halb so groß wie du, ganz mit Pelz bewachsen, abgesehen von ihren Schwänzen, welche nackt sind. Sie sind nicht besonders schlau, aber seit es die Tempelbauer nicht mehr gibt, sind sie die dominierende Eingeborenenrasse geworden. Ihre manuelle Geschicklichkeit hilft ihnen. Jede ihrer zwei Hände hat zehn jeweils dreigliedrige Finger. Sie können ziemlich gut klettern, aber ihr Schwanz eignet sich nicht zum Greifen, also bewegen sie sich in erster Linie auf dem Boden.«

»Eine Interaktion, Disreaktion, jeder ißt gern aus der Schüssel, Zeit zum Einsatz für den alten Schlüssel«, murmelte Ab und rannte durch die verschiedenen Etagen der Zisterne.

»Ab«, begann Flinx und wollte mit dem Kleinen schimpfen, doch plötzlich ertönten Kriegsrufe, wie sie vielleicht ein Baby mit ungewöhnlich tiefer Stimme hätte ausstoßen können.



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